LINPOR TW KO
Großtechnische Implementierung einer Nebenstrom-Deammonifikation mit Linpor® Aufwuchskörpern in der Kläranlage Korneuburg
Laufzeit:
2021 - 2023
Finanzierung:
Austria Wirtschaftsservice (AWS)
Abwasserverband "Raum Korneuburg"
Strabag AG
Ansprechperson:
Vanessa Parravicini, Karl Svardal
MitarbeiterInnen:
Hanna Jagenteufel, Sebastian Böhler
nationale Partner:
Abwasserverband "Raum Korneuburg"
Strabag AG
Kurzinformationen zum Projekt
Bei der Deammonifikation arbeiten Ammonium oxidierende Bakterien mit Anammox-Bakterien zusammen. Dabei setzen Anammox-Bakterien Ammonium und Nitrit, welches von den Ammonium oxidierenden Bakterien gebildet wird, ohne die Anwesenheit von Sauerstoff zu elementarem Stickstoff um. Bei diesem Prozess wird kein organischer Kohlenstoff verbraucht. Die Reduktion der Stickstoffverbindungen im Nebenstrom führt zu einer geringeren Belastung der Hauptstufe der Kläranlage. Aufgrund der geringeren Stickstofffracht ins Belebungsbecken kann eine vermehrte CSB-Entfrachtung in der mechanischen Reinigung (bspw. über Mikrosiebe) zur erhöhten Eigenenergieproduktion (Faulgas) angestrebt werden.
Das Ziel des Projektes ist die Trübwasserbehandlung über Deammonifikation auf Linpor®-Aufwuchskörpern großtechnisch umzusetzen (Abbildung 1). Der Rückhalt der langsam wachsenden Anammox-Bakterien erfolgt über den Einsatz des Aufwuchsmaterials. Ziel ist es, durch den Einsatz des Trägermaterials ein ausreichend hohes Schlammalter für die Anreicherung der Anammox-Bakterien zu gewährleisten und die Ansiedelung der Bakterien gerade im Anfahr-Prozess zu erlangen. Die Inbetriebnahme, sowie die erste Zeit des Betriebs, werden wissenschaftlich durch regelmäßige Probenahmen begleitet. Damit sollen Empfehlungen für einen erfolgreichen Start und Betrieb einer Trübwasser-Deammonifikation geprüft werden.
Abbildung 1 Becken für die Trübwasser-Deammonifikation in der Konstruktionsphase.