Stobimo - Spurenstoffe
Emissionsmodellierung organischer und anorganischer Parameter in Einzugsgebieten
Laufzeit:
2015 - 2019
Finanzierung:
BMLFUW
Ansprechperson:
Dr. Matthias Zessner mzessner(at)iwag.tuwien.ac.at
Partner:
Umweltbundesamt, Umweltinstitut Vorarlberg
downloads:
Endbericht Vorprojekt 2015
Kurzbeschreibung
Durch die Einführung der Wasserrahmenrichtlinie bilden Spurenstoffe ein Element für die Bewertung des Gewässerzustandes. Bisher konzentrieren sich die Maßnahmen zur Reduktion von Spurenstoffemissionen zumeist auf punktuelle kontinuierliche Einleitungen wie die Abläufe kommunaler Kläranlagen (Ozon- oder Aktivkohlebehandlung). Dabei haben auch diffuse Eintragspfade für sehr viele Stoffe eine große Relevanz. Zu diesen Eintragspfaden und deren Quellen liegt derzeit nur sehr beschränktes Wissen vor und eine österreichweite Quantifizierung der Herkunft verschiedenster Stoffeinträge in die Gewässer auf Einzugsgebietsebene ist somit nicht möglich.
Für die sinnvolle Planung und Umsetzung von Maßnahmen ist jedoch ein ganzheitliches Konzept erforderlich. Als Basis dazu ist es erforderlich, geeignete Stoffbilanzierungsmodelle zu entwickeln und zu validieren, welche in weiterer Folge die Berechnung von Spurenstoffemissionen und -immissionen und die Evaluierung von Maßnahmen in Hinblick auf deren Wirksamkeit auf Einzugsgebietsebene ermöglichen. In den letzten Jahren wurden von Seiten des Lebensministeriums eine Reihe von Forschungsprojekten gefördert, welche eine gute Grundlage für die weitere Erarbeitung geeigneter Stoffbilanzmodelle liefern. Dazu gehören: die Erhebung des Auftretens von Spurenstoffen in Ablauf von Kläranlagen (KA-Emissionen) und in Mischwasserentlastungen (SCHTURM) sowie Forschungen zur einzugsgebietsweiten Modellierung von Nährstoffe (STOBIMO-Nährstoffe).
Aufbauend auf den vorangegangenen Projekten soll die Stoffbilanzmodellierung von Spurenstoffen auf Teileinzugsgebietsebene vorangetrieben werden. Als Grundlage werden national vorhandene Datensätze und aktuelle internationale Modell-Entwicklungen (z.B. MONERIS, MORE, GREAT-ER) verwendet. Die Anwendbarkeit des Modells wird anhand eines strategischen Messprograms in ausgewählten Testeinzugsgebieten unterschiedlicher Landnutzung überprüft, und sich daraus ergebende österreichspezifische Adaptierungen werden in das Modell implementiert.
Vorerst soll die Modellierung auf ausgewählte anorganische (z.B. Ni, Pb, Cd und Hg) und organische (z.B. Diclofenac, ƩPAK16, PFT, Hormone und Diuron bzw. ein anderes Pflanzenschutzmittel) Leitsubstanzen mit unterschiedlichem Umweltverhalten und unterschiedlicher Relevanz der Eintragspfade beschränkt bleiben. Die Modellierung soll jedoch so ausgelegt werden, dass eine spätere Erweiterung auf andere Stoffe und Stoffgruppen möglichst effizient durchgeführt werden kann.
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